Eindrücke: Südafrika im Herbst 2012

26.10.2012 | von Ulrich Fichtenberg

„Die ganze Welt in einem Land“ ist der populäre Werbespruch, mit dem Touristen aus aller Welt nach Südafrika gelockt werden. Davon wollte ich mich selbst überzeugen. Warum also nicht den immer kühleren Herbsttagen in Deutschland entfliehen um im südafrikanischen Frühling zu landen?!

 

 

Schon im Flugzeug stellt man fest: Südafrika boomt! Nicht ein freier Platz ist zu sehen – selbst in der Nebensaison. Unter den Passagieren befinden sich die unterschiedlichsten Südafrika-Touristen; denn ein Land mit solcher Vielfalt kann natürlich auch auf die unterschiedlichste Art bereist werden. Besonders beliebt sind die Selbstfahrer-Rundreisen mit eigenem Mietwagen oder Camper – trotz des hier herrschenden Linksverkehrs. Erst an Platz zwei kommt der Bustourismus.

 

Kapstadt gilt als eine der schönsten Städte der Welt. Eine Aussage, die wohl jeder, der Kapstadt besucht, bestätigen wird. Umrahmt vom Atlantik und dem Tafelberg bietet diese südafrikanische Metropole alles, was das Herz jeden Urlaubers höher schlagen lässt: eine lebendige Innenstadt, wo Shopping und Nighlife nicht zu kurz kommen, eine malerisches Hafenviertel an der Victoria and Alfred Waterfront, Puderzuckerstrände in Camps Bay, jede Menge Geschichte und das grandiose Wahrzeichen der Stadt: der Table Mountain, zu dessen Massiv der Devil’s Peak und der Lion’s Head gehören. Dieser gehört u.a. neben dem Great Barrier Reef in Australien und dem Grand Canyon in den USA zu den Weltwundern der Natur. Wer diesen Berg besteigt (sei es zu Fuß oder per Cable Car) wird mit einem spektakulären Blick über Kapstadt belohnt.

Südafrika bietet jedoch noch viel mehr als Kapstadt.

 

Weinliebhaber sollten unbedingt einen Stop in Stellenbosch einlegen. Der hier angebaute Wein wird mit großem Erfolg in die ganze Welt exportiert – was liegt da näher als eine ausgiebige Weinprobe auf einem der zahlreichen Weingüter. Damit jeder das so richtig genießen kann hatte die Touristinformation in Stellenbosch eine geniale Idee: Der sogenannte Vinehopper pendelt zwischen den Weingütern im „Hop on/Hop off“ System. So können die doch größeren Entfernungen zwischen den Weingütern mit dem Bus zurück gelegt werden. http://vinehopper.co.za/

Mein Tipp: Als Alternative empfiehlt sich ein Stadtrundgang der besonderen Art: Die Bites and Sites Fußtouren durch den Stadtkern verbinden interessante geschichtliche Fakten mit der Möglichkeit, die lokalen Köstlichkeiten zu kosten. http://www.bitesandsites.co.za/de

Nach ca. 1,5 Stunden Fahrt erreicht man Hermanus, einen beschaulichen Ort mit ca. 20.000 Einwohnern. Bekannt ist Hermanus für die zahlreichen Wale, die zwischen Juni und November die hiesigen Buchten aufsuchen. Viel Geduld braucht man nicht! Schnell sieht man die riesigen Meeressäuger, die mit ihrem Nachwuchs sehr nah ans Ufer herankommen. Hermanus beschäftigt auch den weltweit einzigarten „Whale Crier“, der lautstark verkündet, wenn Wale von der Küste aus zu sehen sind.

 

 

Mit dem Kap Agulhas erreicht man den südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents. Hier treffen Atlantik und Indischer Ozean aufeinander. Die Schleife hierher lohnt sich – wurde doch lange das populärere Kap der guten Hoffnung für den südlichsten Punkt gehalten. Agulhas ist ein charmanter Ort mit eindrucksvollem Blick über gleich zwei Ozeane. Das Übernachtungsangebot ist jedoch gering, sodass sich eine Weiterfahrt nach Mossel Bay, George oder Wilderness empfiehlt. Alle Stationen haben tolle Sandstrände, die sich allerdings aufgrund der niedrigen Wassertemperatur eher zum Surfen eignen. Ein Sonnenbad lohnt sich aber auf alle Fälle.

Fährt man weiter Richtung Osten, erreicht man Knysna mit einem bunten Hafenviertel und einer umwerfend schönen Lagune. Den perfekten Blick hat vom Aussichtepunkt in den „Knysna Heads“. Für Seafood Fans ist dieser Ort ein Schlaraffenland. Besonders die hier gefangenen Austern sollen ein Gaumenschmauss sein – Geschmacksache!

Schließlich erreicht man den Tsitsikama Nationalpark, mein persönlicher Favorit. Die Landschaft ist geprägt durch die spektakulären Tsitsikama Mountains im Hinterland und die direkte Lage am Indischen Ozean. Vom Meer quer durch die Berge führt einer der schönsten Wanderwege – der Otter Trail. Selbst Fußfaule werden von diesem Weg begeistert sein! Im Tsitsikama sollte man mindestens zwei Übernachtungen einplanen. Es gibt gemütliche Unterkünfte mit tollem Meerblick – genau der richtige Ort für ein Braai – ein südafrikanisches BBQ.

 

Bei all der landschaftlichen Schönheit und kulturellen Vielfalt hat Südafrika jedoch auch mit einigen Problemen zu kämpfen. Die hohen Kriminalitätsraten in den Großstädten Johannesburg und Kapstadt bereiten vielen Südafrika Reisenden Kopfschmerzen. Meiner Erfahrung nach können brenzelige oder gar gefährliche Situationen aber ohne viel Aufwand vermieden werden. Regel Nummer eins lautet daher: Nachts hält man sich nicht auf der Straße auf. Auch Nachtfahrten mit dem Mietwagen sollten vermieden werden. Nach dem Abendessen in einem der zahlreichen Restaurants fährt man einfach mit dem Taxi zur Unterkunft. Aber auch tagsüber sollte man immer die Augen offen halten. Taschendiebstähle sind leider an der Tagesordung. Als etwas anstrengend habe ich die zahlreichen Parkeinweiser empfunden, die Touristen ungefragt in 5m breite Parklücken einwinken und ein entsprechendes Entgelt verlangen. Dieses sollte man auch zahlen, denn sonst reagieren die Herren leider etwas frech. Ein kleiner Betrag (ca. 5-10 Cent) ist aber ausreichend.

Allzu ängstlich muss man also unter der Beachtung einiger Vorsichtsmaßnahmen nicht sein, denn das würde den Aufenthalt in diesem fantastischen Land nur trüben. Erleben Sie es selbst!

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