Eindrücke: Costa Rica, die „Schweiz Mittelamerikas“, ein Besuch im Herbst 2011

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Eindrücke

Ja, Costa Rica kann als die „Schweiz Mittelamerikas“ angesehen werden: Zum Einen verfügen die Einwohner des Landes über ein auskömmliches Einkommen, und die in Lateinamerika häufig vorkommenden Slumgebiete fehlen hier, – bis auf wenige Ausnahmen. Allenfalls in der Infrastruktur, sprich: in der Anlage von Straßen hapert es. Besonders asphaltierte Straßen fehlen dem straßenverwöhnten Mitteleuropäer sehr. Auf den wenigen asphaltierten Straßen ist der Verkehr mitunter recht dicht.Karte von Costa Rica Zum Anderen ist Costa Rica ein Juwel von außergewöhnlicher Flora und Fauna, – analog der Schweiz in Mitteleuropa! Vor allem die Dichte der zahlreichen Vulkane ist auch für lateinamerikanische Verhältnisse beeindruckend, – in einem Land mit der Fläche von Niedersachsen. Die Reisezeit ist sehr genau zu wählen: Ich würde einen Besuch von Mitte November bis Mitte April anraten. Außerhalb dieser Zeit kann allenfalls die wesentlich trockenere Provinz Guananacaste im Nordwesten des Landes besucht werden (der Regen nimmt zu je weiter man nach Süden fährt und ist an der Karibischen (Ost-) Küste auch noch um einiges stärker als an der pazifischen (West-) Küste). Costa Rica baut die Gebiete der Strände im Nordwesten, südlich des Golfes von Papageyo, zum Ganzjahresziel aus. Der dortige Flughafen Liberia wird u.a. von Air Berlin direkt angeflogen. Denn hier finden sich paradiesische Bedingungen für das Kite- und Wind-Surfen! Eine Klientel, die immer bedeutender für den Tourismus wird! Außerhalb der Provinz Guanacaste bedeutet Regenzeit: extreme Regengüsse, vor allem an den Küsten, und dort Myriaden von hungrigen Moskitos, sowie Nebel und Regennässe im gebirgigen Inland. Die Gipfel der Vulkane stecken dann in dichtem Nebel! Neben der Wahl der Reisezeit sollte man sich Gedanken zur Fortbewegung machen: Es gibt keine staatliche Busgesellschaft, eine Vielzahl privater Gesellschaften konkurrieren miteinander. Hauptsächlich die (asphaltierten) Fernstrecken werden von den Bussen befahren. Wer sich allerdings die hochinteressanten Sehenswürdigkeiten anschauen möchte, und nicht eine Rundreise vorab gebucht hat, (sehr empfehlenswert, wenn man/frau nicht so gerne Auto fährt!) sollte sich ein Auto mieten: und zwar unbedingt ein geländegängiges Fahrzeug mit großer Bodenfreiheit (neudeutsch: SUV). Es kann ruhig ein kleineres Fahrzeug sein wie der Daihatsu Terios, der von fast allen Autovermietern angeboten wird. Denn selbst der ca. 100 km östlich von der Hauptstadt San José gelegene sehenswerte Drive In-Vulkan Irazu (mit schwefligem See), ca. 3400 m hoch, ist mit einem PKW auf Asphalt-Straße nur bis ca. 3 km vor dem Aussichtspunkt zu befahren, – danach muß dann wegen des steinigen Weges zu Fuß gegangen werden – oder man fährt eben ein SUV! Viele der tollen Stellen sind nur mit dem SUV zu erreichen, manchmal ist auch eine kleine Furt zu durchqueren… Wer etwas Erfahrung mit Fahren in infrastrukturmäßig weniger entwickelten Gebieten hat, sollte sich einen Wagen mieten. Wie jede große Stadt, ist das Fahren in der Hauptstadt San José recht stressig, ansonsten macht es viel Spaß! Man sollte auf Löcher in der Straße achten und keinesfalls nachts fahren! Viele Wagen sind nicht ausreichend beleuchtet. Ich würde eine Anmietung bei den bekannten großen Vermietern, wie Hertz, Alamo, National empfehlen. Die Fahrzeuge sind meist in einem besseren Zustand als die von lokalen Anbietern, wie z.B. Adobe! Unbedingt mit Navigationssystem anmieten! Die Sehenswürdigkeiten sind auf den Navis vermerkt. Im Gelände gibt es nicht viele entsprechende Wegweiser. Wir hatten bei Adobe angemietet und schon am zweiten Tag einen platten Reifen, – nach den ersten 20 km Schotterstraße. Der Wagenheber war maximal für ein Gogomobil geeignet. Dies soll bei den bekannten internationalen Vermietern nicht so sein, haben wir gehört – Ein freundlicher US-Amerikaner lieh uns den Wagenheber seines eigenen Pick-ups. Es fing an zu regnen, sodass wir kaum noch etwas sehen konnten (wir waren im November da!). Nach fast einer Stunde Aktion im Regen waren wir völlig durchnässt. Die Schuhe sind während des Urlaubs nicht mehr trocken geworden, wir haben sie in Costa Rica entsorgen müssen. Als (Straßen-) Karte für Costa Rica eignet sich die hier in Deutschland erhältliche Karte „Costa Rica/Panama“ des Verlages „Reise know-how“. Hier ist gut gekennzeichnet, welche Straßen asphaltiert sind und welche nicht. Vor Ort habe ich keine bessere Karte finden können. Wichtig: Parken sollte man gegen geringe Gebühr auf bewachten Parkplätzen, die an den Sehenswürdigkeiten und auch in den meisten Ortschaften angeboten werden. Das werden Ihnen auch die Autovermieter wärmstens empfehlen.

Zu den Reisegebieten:

Das Inland

San José selbst ist eine eher gewöhnliche lateinamerikanische Stadt, mit ziemlich chaotischen Verkehr, vor allem durch die zahlreichen Taxis bedingt. Zum Shopping bietet sich die Stadt an, – wenn man einen Parkplatz findet! Um einen „Verkehrsschock“ gleich anfangs zu vermeiden, bietet sich die Buchung eines Hotels an, das im Nordwesten der Stadt liegt, nahe der Ausfallstraße zum Flughafen, z.B. das Hotel Torremolinos. Wenn man nicht in das Stadtzentrum möchte, kann man von dort auf dem Autobahnring das Zentrum umfahren. Östlich von San José liegt Cartago mit einer sehenswerten Altstadt und Kirche. Nicht weit entfernt liegt der o.g. Drive-In Vulkan Irazu, das liebliche Tal von Orosi und ca. 50 km östlich davon der botanische Garten von Turialba und der gleichnamige Vulkan. Bei Planungen rechnen Sie bitte mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von ca. 50 km/h, dem recht dichten LKW-Verkehr und den oft schlechten Straßen geschuldet. Richtung Nordwesten liegen dann die beiden Nationalparks, der eine mit dem sehenswerten Vulkan Arenal, der andere, ca. 150 Straßenkilometer davon entfernt, mit dem mächtigen Vulkan Rincon de la Vieja, ein UNESCO Weltnaturerbe.

Die Küsten

Südwestlich des Rincon de la Vieja befindet sich die bereits genannte Provinz Guanacaste mit den herrlichen pazifischen Stränden zum Relaxen und Kite- und/oder Wind-Surfen. An der Küste Richtung Südwesten entlang kommt man über die mit einer guten touristischen Infrastruktur ausgestatteten Stadt Jaco (u.a. mit dem größten Yachthafen Costa Ricas) zum bekanntesten Nationalpark Costa Ricas, dem Manuel Antonio Park: tolle Buchten und eine vielfältige Tierwelt mit vielen Affen- und Vogelarten. Auch die bekannten Tukane sieht man hier. Der Park ist klasse! Leider ist der Ort nahebei, Qepos, nicht besonders hübsch. Gute Hotels liegen an der Straße vom Ort zum Park und werden bei den Reiseveranstaltern angeboten. Unser Hotel „Punta Leona„, allerdings ca. 80 km nordwestlich vom Park gelegen nahe der Stadt Jaco, kann ich sehr empfehlen. Die Anlage ist sehr weitläufig und bietet zwei tolle Strände. Man lebt in Bungalows in der dschungelähnlichen Natur. Für Tierliebhaber sehr empfehlenswert, aber man muss es mögen: Wir haben in unserem Restaurant eine ähnliche Tierwelt wie im „Manuel Antonio“ erleben dürfen! Weiter entlang der pazifischen Küste südöstlich Richtung panamesischer Grenze befindet sich der Golf von Golfito mit dem gleichnamigen Ort, ebenfalls ausreichend touristisch entwickelt. Hier bietet dann der Regenwald ein sehr tropisches Ambiente, sollte aber ausschließlich in der Trockenkernzeit von Dezember bis Februar besucht werden. Das tropische Pendant zum Dschungel am Golf von Golfito am Pazifik findet sich auf der karibischen Seite wieder im Nationalpark Tortuguero im Nordosten des Landes. Dieses Sumpfgebiet, nur erreichbar per Flugzeug oder Boot, bietet Myriaden von Wasservögeln Zuflucht, aber auch die Meeresschildkröten kommen zur Eiablage an Land. Der Küste südöstlich folgend, befindet sich die „Bananenhaupstadt“ von Costa Rica: Puerto Limón mit einem riesigen Frachthafen, von dem die Bananen weltweit verschifft werden. Wer mal so richtig drei Stunden hinter einem Bananen transportierenden LKW mit 30 km/h langfahren möchte, dem sei die Straße von San José nach Puerto Limón empfohlen! Leider ist das die einzige asphaltierte Straße an die Ostküste des Landes! Wer die Fahrt nach Puerto Limón unbeschadet überlebt habt, fährt dann sehr relaxt auf einer kaum befahrenen Straße an der Küste entlang nach Südosten in den an der karibischen Küste touristisch erschlossenen Teil des Landes. Nach Cahuita beginnen die Strände, besonders die Playa Cocles hatte es uns angetan. Man kann toll relaxen, es ist nicht so windig wie auf der pazifischen Seite, – ergo sind hier auch weniger Wind-/Kite-Surfer zu finden. Die Küstenlandschaft ähnelt der der karibischen Inseln. Viele Bewohner kommen von diesen Inseln und es geht alles sehr gemächlich zu. Leguan-, Schlangen- und Vogelfarmen können besichtigt werden. Die lange Anreise und das Verweilen hinter den Bananentransportern hat sich gelohnt! Ich glaube, wenige Länder dieser Erde bieten eine solche Vielfalt an Natur und Tierwelt auf einem doch recht übersichtlichen Raum. Wenn man die erwähnten Hinweise berücksichtigt, wird man einen sehr eindrücklichen Urlaub verleben! Viel Spaß!
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